Mit Freude voneinander profitieren: Kinder treffen Senioren

Fröhliche Gesichter: Viel Spaß bei der „Klimpie-Olympiade“ für Groß und Klein hatten die Kinder und Erzieherinnen der Krippe Klimperklein sowie die Seniorinnen aus der Wohnanlage in der Knottengasse. Für alle gab es natürlich auch selbst gebastelte Medaillen. © Nadine Meier-Maaz

 

Die Bad Hersfelder Krippe Klimperklein und die Seniorenwohnanlage in der Knottengasse machen gemeinsame Sache.

Wer beim Dosenwerfen mehr Spaß hatte, ist schwer zu sagen. In der Bad Hersfelder Krippe Klimperklein wurde Anfang der Woche besonders laut gelacht, geklatscht und gejubelt. Denn die Kinder und ihre Erzieherinnen hatten Besuch von gleich zehn älteren Damen aus der benachbarten Seniorenwohnanlage „An der Geis“ in der Knottengasse. Und wie schon beim ersten Treffen vor einigen Wochen war die anfängliche Scheu auf beiden Seiten schnell verschwunden.

Bei der „Klimpie-Olympiade“ für Groß und Klein wurden nun gemeinsam verschiedene Stationen und Spiele absolviert, und wo die teils auf Rollatoren angewiesenen Seniorinnen nicht aktiv mitmachen konnten, motivierten sie die Kinder mit Applaus und Lob. Eigentlich war ein größerer Parcours im Jahnpark geplant, aufgrund des unbeständigen Wetters musste die besondere Olympiade jedoch kurzfristig in die Räumlichkeiten der städtischen Einrichtung verlegt werden. Der ausgelassenen Stimmung unter den „Olympioniken“ konnte dies allerdings nichts anhaben.

Gleich rappelt es: Beim Dosenwerfen im Gruppenraum hatten nicht nur die Kinder viel Spaß. © Nadine Meier-Maaz

 

Um voneinander und miteinander zu lernen, kooperieren die Krippe und die Seniorenwohnanlage seit Kurzem. Ziel der Zusammenarbeit sei es, Begegnungen zwischen den Kindern und den Bewohnern des betreuten Wohnens zu ermöglichen. Die Kinder erleben dabei Menschen außerhalb ihres unmittelbaren Umfelds und lernen Rücksicht, Einfühlungsvermögen und Respekt. Bei den Senioren sorgen die abwechselnden Besuche für Lebensfreude und Abwechslung im Alltag. Geplant sind regelmäßige gemeinsame, altersgerechte Aktivitäten wie gemeinsames Singen, Vorlesen und Bilderbücher anschauen, kreative Bastelaktionen, kleine Spaziergänge und vieles mehr.

Erste Pläne für eine solche Zusammenarbeit waren schon vor ein paar Jahren geschmiedet worden, doch dann kam zunächst die Corona-Pandemie dazwischen und später ein Leitungswechsel im Krippen-Team. Nun sind alle froh, dass die Idee doch noch in die Tat umgesetzt wurde und alle sind sich einig, das Projekt auf jeden Fall weiterführen zu wollen. „Das ist eine schöne Sache, einfach toll“, so Betreuungsleiterin Heidi Fischer-Preßmann, die die Bewohnerinnen gemeinsam mit Seniorenbetreuerin Roswitha Siebert zur Krippe begleitet hat. „Das macht den Erwachsenen genauso viel Spaß wie den Kindern.“ Bei einem ersten Treffen in der Wohnanlage war gemeinsam gesungen und geknetet worden. Der Ausflug in den Jahnpark soll auf jeden Fall nachgeholt werden, gerne schon beim nächsten Treffen nach den Sommerferien.

Das Angebot ist laut Fischer-Preßmann für alle Bewohner offen, allerdings auf jeweils zehn bis zwölf Teilnehmer begrenzt, damit die Gruppe nicht zu groß wird.

Gemeinsam geht es leichter: Auch werfen und fangen wurde spontan geübt. © Nadine Meier-Maaz

 

„Da wird man selbst wieder zum Kind“, freute sich eine der Besucherinnen, und ihre Nebenfrau nickt zustimmend. „Das ist Abwechslung pur“, meinte auch die 82-jährige Rosemarie Katzer, deren einzige Enkelin inzwischen schon 17 Jahre alt ist.

Mit von den Erzieherinnen gebastelten und von den Kindern bunt beklebten Medaillen für alle großen und kleinen Teilnehmer endete die „Klimpie-Olympiade“ schließlich. Und Heidi Fischer-Preßmann versprach nach einem herzlichen Dankeschön: „Wir kommen gerne wieder!“ (Ein Beitrag der Hersfelder Zeitung von Nadine Meier-Maaz)

 

Quelle HZ 09.07.2025: Link zum Beitrag der Hersfelder Zeitung